Donnerstag, 1. Oktober 2009

Horrorfilm und Porno


Buenas dias,
es ist leider wieder sehr viel Zeit seit meinem letzten Bericht vergangen, das liegt unter anderem daran dass ich im Urlaub war und dass ich Geburtstag hatte. In diesem Sinne noch vielen Dank an alle, für die ganzen Geburtstagsgrüße, Briefe und Pakete. Dann fange ich am besten mal an:

Die Woche vor der Unabhängigkeitswoche in Nicaragua (7.9.- 13.9.2009):


Am Mittwoch haben wir Mirtes Geburtstag bei uns nach gefeiert, unser Geschenk für sie war ein Pinata. Eine Pinata ist eine Figur, in diesem Falle Tigger von Winni Poo, mit vielen Süßigkeiten im Bauch, auf die das Geburtstagskind solange einschlagen muss bis alle Süßigkeiten heraus fliegen. Jedenfalls war es ein großer Spaß und wir haben viel gelacht.
Das Wochenende war das letzte Wochenende für die amerikanische Mitbewohnerin
von Vivi und Lina, Elisa. Aus diesem Anlass feierte sie eine Abschiedsparty, und ich denke Vivi und Lina waren traurig dass Elisa ging, da sie mit Angie der anderen Amerikanerin nicht auf der gleichen Wellenlänge sind.


Die Unabhängigkeitswoche 14.9. - 20.9. 2009:

Am Montagmorgen mussten Barbara und ich ins große Baseballstadion in Matagalpa, um uns für die große Unabhängigkeitsparade zu Versammeln, an der alle Schulen in der Stadt teilnahmen. Auf der großen Wiese gab es Trommler und halbnackte 15-jährige Mädchen, die mit ihren tänzen die Stimmung anheizten. Nach ein paar großen, langen Reden und dem impulsiven Singen der Nationalhymne gingen wir dann endlich los und zogen durch die ganze Stadt. Am Straßenrand standen viele Leute, die zu meiner Überraschung applaudierten wenn wir kamen, da wir die einzige Gruppe mit behinderten Kindern waren. Am Nachmittag gab es dann noch viele Feiern, bei denen anscheinende viel Alkohol floss, was darin endete das lauter schwankende Männer unsere Straße passierten.


Am Abend war dann meine eigene kleine Geburtstagsfeier mit eine paar Nicas, Holländern und Deutschen. Insgesamt war es eine schöne Feier mit zu viel Nudelsalat, einer Spongbob-Piniata und Gitarrenmusik. Um 12 Uhr habe ich dann mein Geschenk von Lina und Vivi bekommen, einen spanischen Porno mit dem Namen „ Die Jungfrau Oma – 80 Jahre Erfahrung im Körper einer 20-jährigen“ und dazu noch eine Fotostory, wie sie auf die Idee für das Geschenk gekommen sind.


Am nächsten Morgen fuhren Lina,Vivi und ich in den Urlaub, nach San Juan del sur ans Meer ge. Um aus diesem Urlaub erzählen zu können ist es wohl am Besten die einzelnen Charaktere genauer zu beschreiben:

Keyla( ca. 34 Jahre):
Aufmerksame Leser meines Bloges kennen Keyla bereits, mit ihr hatten wir nämlich einen sehr schönen Abend in Matagalpa. Und wie es der Zufall wollte habe ich Keyla wieder in San Juan getroffen, als sie gerade mit ihrer großen Sonnenbrille und einem Glas Rum den Sonnenuntergang genoss. Die Neuseeländerin Keyla arbeitet in London beim Fernsehen und erholt sich nun bei einer dreimonatigen Reise in Mittelamerika. Sie ist zwar schon etwas älter als wir, aber trotzdem fröhlich und jung geblieben. Zudem kann sie ordentlich trinken und hat jeden Abend mit einen anderen Nica spass. Nach einem Aufenthalt auf der Insel Ometepe war sie nun in San Juan gelandet, und war wie wir von den schönen und einsamen Stränden dort begeistert. Außerdem hat sie uns ihr Geheimrezept gegen einen Karter verraten, was ich hier nun für alle exklusiv auf meinem Blog veröffentliche:
Zuerst die große Sonnenbrille anziehen, dann ein großes Frühstück, danach Schwimmen und wieder ein Bier trinken. Das wichtige hierbei ist natürlich das Bier und wenn eins nicht reicht, noch eins.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber bei ihr scheint es gut zu klappen.


Kahn und seine Freundin ( beide um die 25 Jahre):
Kahn ist eine Freund von Angie (Mitbewohnerin von Lina und Vivi) und wohl der einzige Türke in Nicaragua. Kaum zu glauben wenn man aus Deutschland kommt. Jedenfalls trafen wir Kahn im Bus nach San Juan del Sur mit seiner Freundin, die ihn aus Istanbul für 2 Wochen besuchen gekommen ist. Doch das Treffen im Bus sollte nicht das einzige bleiben, da die beiden ebenfalls nach San Juan fuhren, jedoch wollten sie dort ein romantische Zeit verbringen. Wir trafen sie noch mindestens 5 mal:


Am ersten Tag vor unserem Hostel
Am zweiten Tag an einem abgelegenen Strand
Am dritten Tag an einem anderen abgelegenen Strand
Am vierten Tag vor einem anderen Hostel
Am letzten Tag im Bus auf der Rückfahrt

Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass wir sie wirklich immer nur aus Zufall getroffen haben und dass diese Strände wirklich abgelegen waren.
Zudem lernte wir auf diese Weise Kahns Freundin kennen und bekamen ein sehr gutes Bild von den Türken, da sie überaus nett war.

Roberto ( ca. 34 Jahre):
Roberto kommt genau wie Keyla aus Neuseeland und lebt jetzt in London. Der unterschied ist, dass er eine Weltreise macht und ihm aber leider das Geld ausgegangen ist, weshalb er nun in Nicargua hängen geblieben ist, und dort bis zum Verfall seines Weltreisetickets in San Juan etwas surft.
Roberto arbeitete als Krankenschwester in Neuseeland und nun als Kellner in London. Er ist wie Keyla sehr lustig, hat leicht graue Haare und möchte ein Kinderbuch schreiben über Mäuse und Ratten die im Londoner Untergrund Abenteuer erleben. Keyla und er waren das Perfekte Team für einen guten Urlaub.


Der verrückte Doktor (ca. 71 Jahre):
Da die Informationen die ich nun schreibe, strengster Geheimhaltung unterliegen muss ich Namen und einige Daten verändern. Wenn ihr diese Worte lest könnte es sein dass ich eventuell bereits verschleppt, geflohen, gekidnappt oder tot bin. Aus diesen Gründen spreche ich auch nur noch von Dr. Frankenstein. Also die Geschichte fängt so an dass wir in unserem Urlaub nicht immer nur in der Sonne liegen wollten sondern auch ein bisschen Kultur des Landes entdecken wollten, aus diesem Grund beschlossen wir zu einer Uralten Höhlenmalerei zu gehen die in der Nähe eines Wasserfall liegen sollte. Doch schon nach einiger Zeit mussten wir feststellen das die Beschreibung in unserem Reiseführer keinen Sinn ergab und die Nicas nicht im angehen wussten wovon wir sprachen. Später stellte sich heraus das es diese Malerei wo gibt aber kein Nica genau weiß wo sie genau ist. Da wir aber nicht so einfach aufhören wollten zu wandern, suchten wir uns einfach ein neues Ziel und zwar eine riesige Jesus Statue die über die Bucht San Juan wacht. Nach einem steilen Anstieg und einigen Anstrengungen waren wir endlich oben angekommen und hatten einen wunderbaren Ausblick. Als wir es nach kurzer Seit satt hatten an Jesus Füßen zu verweilen gingen wir über einen abgelegenen Weg, an eine noch viel abgelegenere Bucht die wir vom später noch viel weiter abgelegenen Jesus gesehen hatten. Auf den Weg gab uns Vivi kurz noch die Information mit das man bloß nicht die Hauptwege verlassen dürfe da es noch alte Mine aus dem Bürgerkrieg gäbe. Leider waren wir schon längst auf dem Weg und zum umkehren war es auch zu spät. Als wir dann ohne tödliche Wunden in der abgelegenen Bucht ankamen begegneten wir Pelikanen, toten Kugelfischen und einer Frau die uns davon abriet in der Bucht schwimmen zu gehen. Lina tat es trotzdem (Dazu später noch mehr). Nach 2 Stunden in der Sonne liegen beschlossen wir dann doch die weite Heimreise anzutreten. Als wir von der Bucht über einen Weg voll mit Schmetterlingen wieder auf eine größere Straße kamen hielten wir einen ca. 71 jährigen Amerikaner an der zu uns meinte das es uns nach San Juan müsste aber vorher wolle er noch an seinen Strand. Voll auf begeistert dass wir eine Mitfahrgelegenheit gefunden hatten, und sogar noch die Chance auf Schwimmen bestand, hüpften sofort auf die Ladefläche des Trucks, ohne zu wissen was uns erwarten würde. Als wir am Strand ankamen, stellte sich schnell heraus das Amerikaner, gar kein Amerikaner war, sondern Deutscher. Der alte Mann hatte uns einfach verarscht. Im Weiteren erfuhren wir das er Doktor ist und nicht mehr nach Deutschland kann weil er dort gesucht wird. Hier in Nicaragua hat er ein großes Haus mit Swimmingpool und einigen gekauften Frauen, die durch seine Stammzellenklinig finanziert werden. Ja, der gute Mann arbeitet nämlich mit Stammzellen und darüber auch schon ein paar Bücher geschrieben. Aber was ihn an diesem Tag wohl am meisten interessierte war Lina, der er nahe lege doch ein Kind bekommen, da sie gute Gene hätte. Dr. Frankenstein schien etwas verrückt zu sein aber Genie und Wahnsinn liegen meistens nah beieinander. Ein Genie war er weil mindestens 100 Sprachen sprach und sich mit jedem der Anwesenden, darunter auch zwei Türken in seiner Mutter sprach unterhalten konnte.
Obwohl wir uns nicht ganz wohl fühlten tranken wir mit ihm Champagner und schwammen im Pool. Nebenbei führten wir noch einige Gespräche in denen wir erfuhren das die Bucht in der wir zuvor waren, für das Abwasser ist und das dort Chemikalien im Wasser sind. Nach einem kurzen Bad im Meer fuhren wir dann schließlich nach Hause und nahmen einen kleinen Umweg, der Gefühlte zwei Stunden dauerte, für eine Strecke die normalerweise eine halbe Stunde dauert. So saßen wir mit etwas Angst, unter großem Sternenhimmel und bangten um unsere Stammzellen.
Wir Leben noch, aber was letztendlich mit unseren Stammzellen passiert ist, weiß nur der verrückte Doktor.


Lina, Vivi und Ich (ca. 20 Jahre):
Fangen wir mit Lina an, die zweimal unseren Schlüssel verschlammt hat und einen Unfall auf einem Surfbrett hatte, so das ihr Mund wie nach eine Botoxbehandlung aussah
.
Dann Vivi, die bei einem Lagerfeuer am Strand zehn mal das gleiche erzählt hat und der die Nicas immer Meerjungfrau hinter her riefen .

Und nun ich, der es nicht mal eine Nacht in einem Hundehüttenhotel aushielt und dem die Sonne die Ohren Kaminrot färbte.


Insgesamt war es eine sehr schöne Woche und ich grüße in diesem Sinne immer alle die mich Lieb haben und alle die ich Lieb hab.

Hasta luego
Euer Tim